@Stef´An: weil wir gerade dabei sind. Also ich finde dass sich Menschen - zumindest die etwas intelligenteren Exemplare dieser Gattung - benehmen. Was Primaten tun wenn sie sich
behemen
möchte ich glaube ich gar nicht so genau wissen.
Aber zum Thema:
Die Kirche hat Sagen und Mythen durchaus für sich benutzt, dem kann man nichts hinzufügen.
Aber in diesen Sagen und Mythen steckte schon immer ein ´Benimmkodex´. Ob es die griechische Sagenwelt war, die Agyptische oder die Ursteinzeitliche. Eine Art Glaube an das ´Leben nach dem Tod´ und Regeln wie man das Leben leben sollte sind schon so alt wie die Menschheit.
Die Kirche hat nur diese Hoffnung und Sehnsucht nach einem besseren Leben in einer sehr dunklen Zeit unter die Menschen gebracht. So war es für die Kirche ein leichtes die mittelalterlichen Menschen davon zu überzeugen dass sie die einzige Wahrheit verkünden.
Naja wie richtig das war hat man gesehen, kann man heute sehen in anderen Kulturen und ich würde sagen das beste was der Christenheit passiert ist war die Aufklärung.
Aber: Sicher machen uns die Schimpansen vor wie es klappen könnte in einer Gesellschaftsstruktur. Allerdings sind die Gruppen der Schimpansen nicht so groß und leben nicht auf einem flächenmäßig sehr kleinen Land. Wenn du 80 Mio. Schimpansen hättest auf einem Land dann würden die sich wohl auch gegenseitig dezimieren, weil sie sich ständig ins Gehege kommen.
Ausserdem wage ich zu behaupten dass unsere Gesellschaftsstruktur etwas komplexer ist. Wenn ein Schimpanse einen anderen besteigt so heisst das (speziell bei Schimpansen) so viel wie: ´Hallo, ich mag dich!´ oder ´Laß uns wieder Freunde sein!´. Ich finde das wäre doch leicht ein heilloses Durcheinander! Noch dazu da Schimpansen auch offensichtlich nicht gerade eifersüchtig sind.
Dann gibt es auch bei einigen Affenarten eine strenge Patriarchie oder manchmal auch eine Matriarchie. Und wenn alle Affen ein Stamm wären, dann müsste auch dort irgend jemand das Oberhaupt sein.
Aber um zur Kirche zurückzukommen. Es gibt einige Gründe warum die Kirche sich zum ´Sittenwächter´ aufspielt. Ob die gut sind oder nicht darüber kann man streiten. Dass die Monogamie der Erhaltung der Rasse jetzt nicht unbedingt so guttut ist klar. Aber ist das wirklich eine so unnatürliche Lebensart? Es gibt sie auch im Tierreich - auch wenn die ihre Art erhalten wollen. Bei den Menschen stellt sie eben ein Ideal dar. Und wenn man sieht was alles aus Eifersucht getan wird, dann stellt sie für mich sogar ein erstrebliches Ideal dar. Was meinst du was los wäre, wenn jeder einfach versuchen würde so viel Frauen wie möglich zu haben?
Der Mann mit den meisten Frauen auf der Welt hat 130. Nun, ich würde sagen: er kann sich fortpflanzen wann immer er will und so oft er will. Aber ob das der Art so guttut? Diese Zahl ist im Tierreich sogar schon zu hoch. Keine Affensippe hat so viele Mitglieder. Ausserdem wird der Genpool doch leicht eintöig mit der Zeit.
Und jetzt stell dir mal vor was in der westlichen Welt los wäre wenn ein Mann so viele Frauen hätte. Sagen wir mal: wenn die davon erfahren würden, würde es ihm glaube ich sehr schlecht gehen.
Worauf ich aber auch hinauswill und in erster Linie: die Regeln der kath. Kirche sorgen (in dieser Hinsicht) auch für eine gewisse Ruhe. Wenn jemand verheiratet ist, ist er vom Markt und gut is. Wenn er das nicht möchte muss er damit rechnen dass er dann irgendwann ohne Frau dasteht.
Nun, Schimpansen hin oder her ich denke ein Recht des Stärkeren haben wir nicht und das ist gut so. In der Hinsicht ist dein Standpunkt schon fast darwinistisch. Der Schwächere darf sich nicht fortpflanzen. Und was meinst du was los wäre wenn hier das ´Recht des Stärkeren´ praktiziert würde?
Auch hier sorgt die ´Sittenwacht´ für Ruhe. Oder die Polizei, je nachdem.
Ob das System jetzt aufgezwungen ist oder nicht ich denke es wäre nicht unbedingt besser wenn wir immer noch die Blutrache oder Selbstjustiz hätten. Es funktioniert und eigentlich können wir uns hier nicht beschweren dass uns das Christentum oder der Glaube wirklich einengen würden, oder?
Ich denke aber die Menschheit hat auch ohne die Kirche einge gute Gemeinschaft gehabt und ich denke sie wäre einen ähnlichen Weg gegangen (ist sie ja auch bevor sich die Kirche eingemischt hat). Dann hätte sie eben ein Fürst unter sich vereint oder ähnliches.
Aber ohne gewisse Maßregeln die ein Zusammenleben so vieler Menschen (halbwegs) harmonisch gestalten geht es einfach nicht. Und es wäre auch nie gegangen. Ausserdem ist der Mensch irgendwo ein Herdentier. Er wird gerne geführt wenn es jemand tut der scheinbar Ahnung hat.