Das Universum - Die Wissenschaft (2)

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Holger
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Re: Das Universum - Die Wissenschaft (2)

09.02.2018, 07:26

Sie haben wie die Mondlandefähren ein eigenes zusätzliches Bremstriebwerk (Benndauer eine knappe Minute). Im Sinkflug stabilisiert sich der Booster einmal über den Masseschwerpunkt (das Bremtriebwerk liegt am tiefsten Punkt) in Kombination mit einem vollkardanischen Kreiselstabilisator (Kreisel mit 3 freien Aufhängungen). Mit so etwas habe ich mich auch im Studium befasst. Für den Einsatz in der Luftverteidigung war aber so ein Rückkehrsystem viel zu teuer. Der S-75 Komplex verschoß standardmäßig 3 Wolchow-Raketen auf ein Ziel (Vernichtungswahrscheinlichkeit ca. 97%), der S-125 Komplex immer noch 2 Newa-Raketen (Vernichtungswahrscheinlichkeit > 96%). Erst bei den Komplexen großer Reichweite (>250km) S-200/S-300 die in den 80er/90er entwickelt wurden u. wo nur eine Rakete pro Ziel eingesetzt wird würde sich so was "lohnen". Zum Vergleich: um ein Luftziel mit einer Wahrscheinlichkeit >95% zu vernichten musste die Wehrmacht ca. 8.500 Granaten mit der Standard-Flak 8.8/41 bzw. 6.000 mit der Flak 10.5/38 u. noch gut 3.500 mit der schweren Flak 12.8/40 abfeuern..

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Re: Das Universum - Die Wissenschaft (2)

09.02.2018, 08:13

Interessant...die Vernichtung eines Luftzieles vom Boden aus war vor über 70 Jahren also mit einer riesigen Menge an Munitionsverbrauch verbunden. Kein Wunder, das wir am Ende des Krieges pleite waren.
"Guten Flug, Jim!"

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Re: Das Universum - Die Wissenschaft (2)

09.02.2018, 09:37

Deshalb entwickelte die deutsche Luftwaffe auch 2 voll funktionierende Fla-Raketensysteme, die allerdings wegen Resourcen-Problemen nicht mehr massenwirksam in den Kriegseinsatz kamen: 1942 die C2 "Wasserfall" Rakete (v.Braun auf Grundlage der V2) mit dem fortschrittlichen Leitstrahlverfahren "Reinland" sowie 1944 die Rakete "Enzian" (Dr.Konrad auf Grundlage des Raketenjägers Me-163) mit Funkommandolenkung über System "Elsass" u. "Mannheim (Riese)".

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Re: Das Universum - Die Wissenschaft (2)

20.02.2018, 11:32

Bin auf eine interessante Frage gestoßen: Was wäre wenn die Erde stillstehen würde? ("Der Tag an dem die Erde stillstand")

Die Meereshöhe wird bestimmt durch das Gleichgewicht zweier Kräfte. Der Gravitation zum einen, welche das Wasser in Richtung Massezentrum der Erde zieht, und der Zentrifugalkraft, verursacht durch die Rotation der Erde um ihre eigene (Rotations)Achse.- Die Gravitation der Erde ist an den Polen stärker als am Äquator.Man muss vorausschicken, dass die Erde keine perfekte Kugel ist, sondern ein Ellipsoid. Die Distanz vom Massezentrum der Erde zum Nordpol ist um 21,4 km kürzer als die Distanz vom Massezentrum zum Äquator. Die Gravitations ist deswegen nicht überall auf der Erde gleich stark!

Was würde nun mit dem Meeresspiegel geschehen, wenn die Erde aufhören würde um ihre Achse zu rotieren? Wenn die Erde aufhören würde um ihre Achse zu rotieren, aber weiterhin um die Sonne rotierte und sich die Rotationsachse der Erde nicht veränderte, würde das verschwinden der Zentrifugalkraft zu katastrophalen Veränderungen des Klimas und zerstörerischen geologischen Anpassungen (z.B. verheerende Erdbeben) führen.

Die Land-Wasser Verteilung sehe dann so aus:

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Re: Das Universum - Die Wissenschaft (2)

21.02.2018, 19:20

Ist ja ein irrsinnig - spannendes Gedankenspiel...
...wie lange würde es dauern, bis die dort angezeigte Landverteilung vollzogen wäre?
Gäbe, bzw wäre dann noch menschliches Leben möglich?
Interessant, Holger.
Wo hast Du das gefunden?
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Re: Das Universum - Die Wissenschaft (2)

22.02.2018, 07:37

Kann ich gar mehr so sagen, habe gegoogelt in Richtung Plattentektonik / alte Küstenverläufe und bin dann zufällig auf einen Link in einer Wikipedia gestoßen..

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Re: Das Universum - Die Wissenschaft (2)

23.02.2018, 07:50

Danke.
Ich google dann auch mal.
Oder ecosie...Ecosia - die alternative Suchmaschine zu Google.
"Guten Flug, Jim!"

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Re: Das Universum - Die Wissenschaft (2)

06.03.2018, 13:51

Als Mittel der Kommunikation nutzen sowohl Schimpansen als auch Bonobos viele Gesten, durch die beide Primaten dasselbe ausdrücken. Im Prinzip wäre demnach eine nonverbale Verständigung mit Hilfe bestimmter Armbewegungen und Körperhaltungen zwischen den eng verwandten Menschenaffen möglich, berichten britische Forscher im Fachblatt „PLoS Biology“. Aus zahlreichen Beobachtungen wild lebender Bonobos erstellten sie erstmals einen Katalog von 33 Gesten mit den zugehörigen Bedeutungen. Diese Zusammenstellung zeigte große Ähnlichkeiten mit dem bereits bekannten Gestenrepertoire von Schimpansen. Möglicherweise ist diese Form der Verständigung im Lauf der Evolution bereits vor dem Zeitpunkt entstanden, an dem sich die Entwicklungslinien von Schimpanse, Bonobo und Mensch getrennt haben.

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Re: Das Universum - Die Wissenschaft (2)

07.03.2018, 10:20

(Fortsetzung..)

Vor 44 Jahren brachte Penny Patterson Gorilla-Dama Koko Zeichensprache bei. Seitdem ist sie der weltweit einzige Affe, der mit Menschen kommunizieren kann.
Das etwa 1,50 Meter große und mehr als 130 Kilogramm schwere Westliche Flachlandgorilla-Weibchen wurde von Menschenhand aufgezogen und kann sogar mit ihnen kommunizieren – dank Zeichensprache.

Beigebracht wurde ihr die von der Forscherin Francine Patterson. Die beiden trafen sich 1971, kurz nach Kokos Geburt, das erste Mal. Als Teil eines Experiments brachte ihr die damalige Studentin der Stanford Universität Zeichensprache bei, um zu erfahren, ob Gorillas und Menschen jemals in der Lage sein würden, miteinander zu kommunizieren. Dazu zog das Gorillababy vom Zoo im kalifornischen San Francisco zu Patterson nach Woodside. Damals lernte Koko ein Zeichen im Monat. Schon früh bemerkte Paterson, dass sie die Zeichen miteinander kombiniert. 45 Jahre später kennt die Affendame mehr als 1000 verschiedene Zeichen und versteht annähernd 2000 englische Wörter.

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Re: Das Universum - Die Wissenschaft (2)

07.03.2018, 20:30

Mehr als mancher deutscher Schüler :lol:
"Guten Flug, Jim!"

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