Nun, Robert Beltran war und ist an seiner Situation selbst schuld. Dass er dann noch professionellen Selbstmord betreiben muss indem er über alles und jeden ablästert passt da nur noch ins Bild.
Es gibt wirklich solche Actors, die sich um das Drehbuch und die Charaktere nicht kümmern - Jack Nicholson zum Beispiel gehört auch dazu. Aber das in einer Serie zu tun, in der jeder dafür kämpft mehr Sätze, mehr Handlung zu bekommen und den eigenen Charakter in den Vordergrund zu stellen - wie es nun mal bei Voyager war - ist sehr unklug, denn so ging Beltran notwendigerweise unter. Dass er sich dann nicht den Autoren gegenüber zu dem Drehbuch geäußert hat, sondern dies im Nachhinein an den unpassendsten Stellen gemacht hat, hat sicher nicht dazu beigetragen, dass es ihm die Autoren leichter gemacht hätten.
Und dann setzt er zum Rundumschlag an gegen alles und jeden - auch die Fans - was noch weniger gut ankam.
Für eine Serie wird den keiner mehr engagieren und es dürfte - neben der gerade mal durchschnittlichen schauspielerischen Leistung - jedem klar sein, dass er kein großes Serienengagement mehr bekommt und auch warum er vorher relativ unbekannt war (seine Filmography ist sehr unspektakulär).
Nun, dabei bleibt nur noch zu sagen dass Betran ein wahnsinnig sarkastischer Typ ist der gerne zum Zynismus neigt und sich da anscheinend auch nicht an sich halten kann - wer auf Autogrammkarten ´Voyager sucks´ schreibt und das noch witzig findet - nun - es passt ins Bild, oder?
Ich denke das schlimmste ist nicht mal der Zynismus, sondern der gepaart mit unpassenden Ausbrüchen an unpassenden Stellen sorgt nun mal dafür dass er sicher teilweise anders herüberkommt als er beabsichtigt aber ihn kümmert das auch nicht.
Zu Voyager: die Serie hat einige starke Episoden und im ganzen ist sie nicht so übel wie sie manchmal gemacht wird, aber sie hat auch Fehler und ich möchte nun mal auch eine gewisse Charakterentwicklung sehen, wenn die Leute sieben Jahre zusammenhalten müssen. Wenn man dass - und Janeways Machoallüren die sie hier und da später an den Tag legt - ignoriert, findet man sehr gute Folgen. Aber leider auch sehr schlechte und mittelmäßige bis langweilige Folgen. Letztere findet man auch gerne in TNG. Nur dass dort die Moral grösser geschrieben wurde.
Und bis zur 4. Staffel fand ich die Serie auch genauso gut wie TNG - fand sogar dass noch einige bessere Folgen dabei waren. Aber als Jeri Taylor dann nahgelegt wurde das Autorenteam zu verlassen, dann ging die Frau die die Charaktere entwickelt hat. Und den Rest hat man gesehen - nicht schlecht, aber auch nicht besonders. Mehr Action, weniger Charakter, weniger knifflige Entscheidungen - da ging für mich auch der Geist von Star Trek so ein bisschen verloren. Es kann doch nicht sein dass in 3 Staffeln TOS mehr Charakterentwicklung ist als in 7 Staffeln Voyager? Hier klammere ich natürlich die Ausnahmen wie den Doctor und Janeway aus. Was B´Elanna und Tom angeht - nun so viel Charakterentwicklung war da auch nicht mehr vorhanden. Aber die Folge ´Abstammung´ fand ich persönlich recht gut.
Hups, ich glaube es sollte um TOS gehen? *duck*
