Wieso ging Tasha ?

Alle Fragen zu den TNG auf DVD Boxen
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Feivel
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11.03.2004, 10:44

Im Prinzip tritt hier die Problematik auf, die Wissenschaft mit unterschiedlichen Mitteln zu beschreiben und auch mit unterschiedlichen Methoden zu Erkenntnissen zu gelangen. Es kann dabei durchaus zu unterschiedlichen und widersprüchlichen Argumentationen kommen, die aber aus den jeweiligien Paradigmen heraus richtig begründet sind. Nicht umsonst wird die Philosophie oft als die "Mutter aller Wissenschaften" betrachtet. Erziehungswissenschaften spalten sich im übrigen auch erst seit einiger Zeit explizit davon ab.

Ste´An fragt nach Fachtermini. Eigentlich müsste ich jetzt weit ausholen. Denn immerhin sind schon verschiedene Theorien (z.B. System-/Spieltheorie) genannt worden. Phoebe hat allerdings mit dem schon erwähnten Kritischen Rationalismus begonnen. Demnach geht Popper davon aus, dass es einen Wahrheit geben muss. Die Aufgabe der Wissenschaft besteht nun darin, die Wahrheit möglichst exakt zu beschreiben. Dies nennt er die "Idee der Wahrheit" oder die "Annhäherung der Wahrheit. Wissenschaft ist in diesem Kontext - und das trifft unsere Argumentation hier im Kern - nur dann eine Wissenschaft, wenn man seine Gedanken der Kritik anderer gegenüberstellt. Nur so, also quasi durch die Gemeinschaft, kann man sich an die Wahrheit annähern. Ein einzelner Wissenschaftler würde z.B. nie seine eigenen Ergebnisse derart in Frage stellen, wie es ein Konkurrent machen würde.
Der Haken bei der Geschichte, und ich meine, dass Popper dies nicht beachtet hat: Wissen und somit die Wahrheit sind gesellschaftlich bedingt und somit nicht starr, sondern flexibel und der Veränderung unterworfen. Jetzt meine Frage: Wie soll man sich der Wahrheit nähern, wenn die sich immer wieder verändert?!
Wir sehen: Jede Theorie hat ihre Schwachstellen, die man finden und kritisieren muss. Nur dadurch kann Wissen vorangetrieben werden. Und natürlich: das Rad wird nie neu erfunden!

So, ich hoffe, dass es verständlich war und zur allgemeinen Erheiterung beitragen kann :D

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Stef´An
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11.03.2004, 11:31

Original von "Feivel"
... Ich bin wissenschaftliche Hilfskraft an meiner Uni ...
In Deinem Profil steht auch noch Offizier... Wie stehen denn diese beiden Tätigkeiten in Zusammenhang?
Hart ist das Leben an der Küste!

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Phoebe J.
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11.03.2004, 14:35

@spezies: Hey, hier ist keiner sauer oder diskutiert vehement, am wenigsten ich, mir macht das Spaß mal wieder ausführlich und tiefgründig zu diskutieren! ;)

@Feivel: Im Endeffekt kann man eine Theorie durchaus verifizieren, doch bringt nur die falsifizierung der Theorie wirklich neues Wissen. Natürlich kommt es hier darauf an in welcher Wissenschaft oder mit welcher Methode daran geht.
Man kann sich der wisschaftlichen (empirische) Methode bedienen oder der geisteswissenschaftlichen.

Ich selbst muß leider sagen daß ich mich auf dem Philosophiegebiet nicht so sehr auskenne, dafür allerdings das, was ich weiß größtenteils über die psychologische Schiene mitbekomme.
Was den Markt angeht: Klar spielt Geld die wichtigste Rolle, aber rein vom wissenschaftlich idealen Standpunkt sollte das nicht der Fall sein.

Aber um mal kurz wieder zum Thema zurückzukommen: Ich setze noch vor euren Argumenten meine Interpunktion, ich denke das kam immer noch nicht heraus. Es stimmt und ist gut und schön daß man Hilfe und Denkanstöße braucht, das habe ich auch niemals bestritten. Oft liegt einem etwas vor und man kommt einfach nicht darauf was gemeint ist, bis einem jemand auf die Sprünge hilft, allerdings sagt ihr, wenn man sich seine Meinung (oder eine Hypthese) bildet und sie dann mit anderen austauscht wertvolle Tipps und beachtenswerte Tatsachen bekommt.
Allerdings ist es so, daß man sich, noch bevor man seine Meinung komplett gebildet hat und erst mal nach Erklärungen sucht um sie für sich selbst zu festigen. Wenn man in diesem Stadium mit allzu vielen konträren Meinungen bombardiert wird ist das eben nicht förderlich, das ist erst ab dem Moment förderlich in dem man sich selbst seine Meinung bestätigt und diese gefestigt hat. Dann kann man sie zur Kritik stellen, aber nicht vorher.
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Feivel
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11.03.2004, 17:45

@Stf´An:
ganz einfach. Nach dem Umweg über die Laufbahn der Unteroffiziere habe ich, mit entsprechenden Qualifikationen natürlich, die Laufbahn gewechselt, so dass ich jetzt Offizier bin. Als Offz geht man zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer der beiden Bundeswehrhochschulen studieren. Nach meinem Vordiplom habe ich die Gelegenheit genutzt, als "HiWi" auf dem Gebiet der Allgemeinen Erziehungswissenschaft zu arbeiten. Na ja, wenn ich mein Studium fertig habe, gehe wieder zurück in die Truppe. So einfach ist das ;-)

@Phoebe:
Nach dem guten Popper kann man eine Theorie niemals nie verifizieren :)) Kennst du die Geschichte mit dem schwarzen Raben? Nein? Alle Raben sind schwarz. Richtig oder falsch? Das Problem ist, dass zwar noch niemand nen andersfarbigen (nicht nur weiß) Raben gesehen hat, man es aber per se nicht ausschließen kann. Daher kommt das schon erwähnte Basissatzproblem. Man könnte auch sagen: Es gibt nur schwarze Raben (das ist z.B. dann ein Basissatz). Wie gesagt, es kann keiner verifizieren. Nur hat jeder von uns Heuristiken und Alltagstheorien entworfen, nach denen es halt nur schwarze Raben geben kann. Deshalb ist es oft schwer, diese Schritte nachzuvollziehen. Wichtig ist aber nach Popper der folgende Schritt: Wenn man solche Basissätze nicht verifizieren kann, kann man auch keine Theorie verifizieren, denn diese stützen sich im Allgemeinen auf eben diese Basissätze. Wie löst man nun das Problem? Hier ist der Sprung zur Wissenschaft: dadurch, dass z.B. Experimente standardisiert, intersubjektiv nachvollziehbar und entsprechend protokolliert sind und zudem der Allgemeinheit zur Kritik zugänglich gemacht wird, handelt ein Wissenschaftler im wissenschaftilchen Konsens. Zurück zum Raben: Im Prinzip einigt man sich darauf, dass es nur schwarze Raben gibt. Knifflig wird es, wenn man das z.B. auf die Medizin überträgt. Die Hypothese mag lauten: Das Medikament X heilt die Krankheit Y. Jetzt macht sie das auch, wie man empirisch feststellt. Aber irgendwann taucht mal eine Person auf, bei der das Medikament nicht anschlägt. Ist jetzt die Hypothese falsch? In der Statistik spricht man dann von Irrtumswahrscheinlichkeiten. D.h. erst ab einem bestimmten Schwellenwert verwirft man die Hypothese. Solange sie nicht verworfen wird, kann sie bekräftigt oder bestätigt werden. Aber: niemals verifiziert werden!!! Im Übrigen ist nach Popper nur empirisches Vorgehen wissenschaftlich. Nur das liefert die Möglichkeit zur Vorhersage von Ereignissen, z.B. das Medikament hilft! Daher wäre in diesem Sinne bei Freud nicht von Wissenschaft zu sprechen. Ist aber ne andere Geschichte.

Phoebe, du unterscheidest noch die empirische (wissenschaftliche) Methode von der geisteswissenschaftlichen. Da muss ich aber mal aufs höchste protestieren :D Die Geisteswissenschaftler bedienen sich sehr gerne und oft eben genau dieser Empirie. Aber du hast insofern Recht, als dass die Lager auch innerhalb der Geisteswissenschaften verschieden sind. Daher sind einige Studien einfach nicht zu vergleichen. Sie gehen von anderen Paradigmen aus.

Ansonsten hilft es mir persönlich enorm, z.B. in einer kleinen Lerngruppe zu arbeiten (max. 3 Studenten). Unterschiediche Ansichten bringen mich persönlich schnell voran. Zudem entwickeln sich Gedanken auch oft erst zu mehreren.

So, TNG geht auf Kabel los. Hoffe, dass ich niemanden gelangweilt habe?!

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Stef´An
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11.03.2004, 17:57

@Feivel
In Kurzform heißt das, glaube nie einer Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast... :D

Was das mit dem Offz betrifft, habe ich mir gedacht; war selber einer und war auch mal in München an der UniBw immatrikuliert. ;)
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Feivel
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Richtig, Stef´An. Stammt übrigens von Sir Winsten Churchill.
Und: so klein ist die Welt ;-)

EDIT: Der heißt WinstOn, sorry :D

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spezies-8472
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11.03.2004, 18:47

@ Stef ´An: HA!!! Erzähl mir nochmal was von langen Postings :D:D:D
Somit habe ich also @Phoebe´s Theorie widerlegt; das Witzige dabei ist, am Anfang des Posts wußte ich noch nicht, was am Ende herauskommen würde. @Feivel, gibt es für diese Methode auch einen Fachterminus? ;)
Ich würde sagen: Glück und Zufall! :]

So, ich habe nicht viel Zeit, weil wir gleich zu "Mary" gehen, lese mir daher Eure wissenschaftlichen Arbeiten später duch - kleine Info zwischendurch dazu: es gibt dafür aber keine Noten und kein Testat!!!

@ Feivel: Paket ist unterwegs! Hoffe es kommt alles wohlbehalten an und Du hast Spaß daran.
Und den Band 86 habe ich noch oben drauf gelegt, als kleine Beigabe, auch wenn er nicht verkaufbar ist - lesbar aber sicher.
- [FONT=comic sans ms]Die Lichtgeschwindigkeit ist bekannt. - Aber mit welcher Geschwindigkeit breitet sich Dunkelheit aus?[/FONT] -

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Stef´An
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11.03.2004, 18:55

Original von "spezies-8472"
@ Stef ´An: HA!!! Erzähl mir nochmal was von langen Postings :D:D:D
Bild Habe ja nur auf Deinen Kommentar gewartet...!
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Phoebe J.
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11.03.2004, 19:06

Komisch, erst beschweren sich alle daß ich so lange Posts schreibe und dann wetteifern sie darum mich zu überbieten, daß soll mal einer verstehen! :rolleyes: ;)
Mal:Do you know your job, little one?
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Feivel
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11.03.2004, 19:49

@spezies:
Besten Dank für die Beigabe. Ich werde die Bücher in Ehren halten.
Btw: braucht noch jemand Shadowrun-Quellenbücher Version 2.01d? :D

@all:
So lang waren die Postings aber doch nicht. Und wen es nicht interessiert, brauch es ja nicht detailliert zu lesen. Ansonsten hätte ich nicht gedacht, in nem öffentlichen Forum doch recht ansprechende Gespräche zu erleben. Freut mich! ;) :P

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