Hab es gestern doch nicht lassen können und habe mir gestern noch nach meinem Raidabend mit meiner MMO-Gruppe die Pilotfolge angesehen – Fazit:
Ich bin einfach begeistert! Star Trek ist endlich wieder auf dem Bildschirm zurück!
Sir Pat ist natürlich in die Jahre gekomme, das läßt sich nicht wegwischen. Aber wie er das Alter spielt: überzeugend, würdevoll, menschlich. Das ist einfach nur groß. Auch die gealterte Stimme der Synchro paßt.
Inhaltlich von Angang bis zum Schluß bleibt der Spannungsbogen erhalte. Inhaltliche Rückblenden setzen die Rahmenbedingungen und bieten die nötigen Infos zu verstehen was in den letzten 20 Jahren seit „Nemesis“ mit Picard, der Föderation und der Sternenflotte passiert ist. Mit letzten beiden leider nichts Gutes. Es gab einen Androidenaufstand auf dem Mars, der blutig niedergeschlagen wurde und der die Ausrottung und ein Verbot von Androiden zur Folge hatte. Der Mars ist nun verwüstet. Picard der das Verhalten der Sternenflotte als unehrenhaft und kriminell einschätzt kann das nicht mehr mittragen, er zieht die Konsequenz.
Einige Inhalte über die wir hier im Forum an Hand der bruchstückhaften Infos im Vorfeld diskutiert und spekuliert haben stellen sich jetzt als nicht immer ins Schwarze getroffen heraus.
Dahj, die junge Frau die Picard besucht und ihn frag: “Kennen Sie mich?“ ist nicht wie vermutet eine Ex-Borg die vor den romulanischen Experimenten geflohen ist und Picard vom kollektiven Bewußsein her als Lokutus kennt – nein ist eine verbotene Androidin die im Daystrom-Institut entwickelt wurde.
Und zwar durch „Fraktales neurales Klonen. Grundlage sind Fragmente von Datas Persönlichkeit die sich in B-4 erhalten haben. Damit haben alle Androiden-Klone einige wenige Erinnerungsfetzen Datas in sich, weil alle auf dessen neuraler Matrix. Und so erinnerte sich Dahj an Picard, obwohl sie sich vorher nie gesehen hatte.
Die junge Frau war sich nie bewußt ein Android zu sein. Erst als ein romulanischer Kommandotrupp (und nicht wie von mir angenommen von Sektion 31) sie zu Beginn der Episode eliminieren wollte hat sie einen Verteidigungs-„Weckruf“ ihrer versteckten Androiden-Persönlichkeit erhalten. Als sie später bei der Verteidigung Picard bei gemeinsamen Recherchen vernichte wird dachte ich das passt ja nun gar nicht.
Da offenbart sich ein weiteres Geheimnis :alle Klone gibt es nur im Doppelpack, d.h. jeder hat einen ‘genetisch‘ identischen Zwilling.
Damit wissen wir aber auch endgültig das Data wirklich in „Nemesis“ zerstört wurde und physisch nicht mehr existent ist.
Das was wir in Trailern und Bilder im Vorfeld sahen waren nur Traumsequenzen des alternden Picard, der den Verlußt seines 2. Offiziers nie überwunden hat. Auf geheimnisvolle Weise (?) lenkt Data dabei Picard bei seiner Wahrheitsfindung. Das alles ist spannend inszeniert und es macht Spaß das Puzzle nach und nach zusammen zu setzen.
Die Episode endet in einer romulanischen Rückgewinnungsanlage (was immer das auch ist) in Form eines Borg-Kubuses mit Blick auf die Zwillingsschwester und bleibt dabei gekonnt offen, so dass man mit Spannung auf Episode 2 wartet um die fehlenden Puzzleteile zusammen zu bekommen.
Das nicht alle Mutmaßungen die ich vorher über inhaltliche Aspekte angestellt habe so eingetroffen sind wie vermutet stört mich gar nicht, im Gegenteil wenn alles so vorhersehbar gewesen wäre würde viel von der Spannung verohren gehen. Also erwartet das Unerwartete.
Die Umgebung ist moderner, es sind ja 20 Jahre vergangen, aber es gab keinen wirklichen Stielbruch! So gibt es einen wundervollen Blick im Anflug über die San Franciso Bucht auf die Akademie, auch das Daystrom-Institut auf Okinawa oder das moderne Boston sind beeindrucken dargestellt. Die Fight-Szenen bei Dahj’s Verteidigungskämpfen sind sehr spektakurär, passen aber ins Gesamtbild.
Zusammenfassend:
Diese Serie ist absolut meine Serie!