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Holger - genau das dachte ich auch, als wir am Sonntag einen kleinen Film sahen, in dem sich Nudelproduzenten aus Italien und China austauschten, die Chinesen machten sich notizen und am Ende wird es wohl so sein, das sie die Italiener auf dem Gebiet mit niedrigeren Preise unterbieten und in den Konkurs treiben, dabei war das Treffen eher Freundschaftlich, so zumindest vom Verhalten der Italiener, die Chinesen aber , irgendwie immer ernst und alles beobachtend und notierend. - Yupp, Borg passt schon.

Und leider befürchte ich das die Gier des Kapitals Geschäfte zu machen und Märkte zu erschließen das "Assimilieren" eher voran treibt. Wir dachten ja Anfangs in unserer Selbstüberschätzung auch wenn wir den Chinesen den europäischen Markt anbieten Druck für Menschenrechte machen zu können. Das Gegenteil ist eingetreten: weil wir Geschäfte machen wollen versuchen wir keinen Stunk zu machen. Kein (!) deutsches Großunternehmen hat je den Chinesen gegenüber Menschenrechte angesprochen. Und selbst unsere Regierung ist da sehr, sehr vorsichtig. Es geschieht weniger den Chinesen gegenüber als als innenpolitisches Alibi der Bevölkerung gegenüber. Wir haben immer mit Diktatoren oder Schurken Geschäfte gemacht, ob mit dem Schah von Persien, dem faschistischen Diktatoren Franko und Pinochet oder den Saudis..

So ist es, leider, und China ist inzwischen so mächtig und wirtschaftlich wichtig geworden, da hat sich das Thema Menschenrecht inzwischen völlig erledigt, siehe auch die Unterdrückung in Hongkong.

Und leider würden Sanktionen nicht wirklich helfen. China oder Russland sind so groß an Menschen und Resourcen und Reserven an Bodenschätzen das sie nicht "aus zu hungern" sind. Selbst an Weißrussland wird man sich die Zähne ausbeißen mit den Sanktionen wegen dem Flugzeugkitnapping. Da schlüpft er eine Diktator nur unter die Fittiche des anderen. Rußland kann die Sanktionen für Belarus leicht mit abfedern. Fazit: beide Länder rücken einfach mehr zusammen, was wir eigentlich ja gar nicht wollen..

Das, Holger, sehe ich auch so - es spielt Putins Föderationsplänen in die Hände, die Wiedervereinigung mit Belarus.

Und die Ukraine hätte Putin dann auch noch gern in seiner (Sovjet-)Union. Er denkt da an die Zeiten der alten Kiever Rus. Eventuell noch die Georgier und Armenier, die restlichen zentralasiatischen Ex-Sovjetstaaten sind ihm da eher egal.

Teile der Ukraine (der Osten) ist ja bereits bei ihm; die Krim ist ja ein tragischer Sonderfall, da sie erst 1954 als Geschenk an die Ukraine kam, da kann man tatsächlich vertrefflich streiten, obwohl die Art, wie sie zu Russland kam auf keinen Fall rechtschaffen war und die Unterdrückung der Krimtartaren ist auch noch ein anderes Thema - und Georgien, nun ja, die Russen sagten früher gerne "Georgien ohne Georgier" wäre toll, weil die halt so Freiheitsliebend und Aufsässig waren (und sind), davon abgesehen haben sie ja bereits Abchasien (touristisch eine tolle Gegend, Vormittags Skifahren, Abends unter Palmen ´nen Coctail trinken) und Süd-Ossetien.

Vergiss nicht den "großen" Georgier Dschughaschwili, der sich selbst der "Stählerne" nannte..

Oh ja - an seinem Museum in Gori fahren wir oft vorbei. Drin war ich noch nie. Würde mich aber schon interessieren, wie die Ausstellung aufgebaut ist - meine Meinung zu ihm habe ich ja schon, die ist eher weniger gut.

Es wäre schon interessant zu wissen welchen Standpunkt das heutige Putin-Rußland zu ihm hat.