Die Föderation

no avatar
Ulysses
Beiträge: 54
Registriert: 01.06.2006, 22:10
Wohnort: Österreich

Die Föderation

25.08.2006, 00:16

Ich glaube es steht außer Frage, dass jeder Star Trek - Fan auf der Enterprise (welche auch immer) gerne dienen würde.

Aber; ich habe bemerkt, dass ich nicht unbedingt der Föderation dienen möchte. Sie scheint in den meisten Fällen nicht nur hinderlich, sondern oft auch gefährlich zu sein. Ich habe immer das Gefühl, als würden suspekte, verhüllte Dinge vorgehen, die so ganz im Gegensatz zu der obersten Direktive stehen. Und so scheint mir manchmal Picard etwas naiv zu sein.
Die Föderation stellt für mich ganz bestimmt nicht eine perfekte Organisation dar. Ist das von Gene Rodenberry beabsichtigt so dargestellt worden oder scheint euch meine Sichtweise nicht richtig.
Oder mache ich mir einfach nur zu viele Gedanken über eine Serie?

no avatar
Stef´An
Beiträge: 3180
Registriert: 09.08.2002, 10:51
Wohnort: Sol III (Terra), 54°12´N, 010°16´E

25.08.2006, 08:07

Du machst Dir auf jeden Fall mehr Gedanken als nötig. :lol:

Ob die Föderation nun das Gelbe vom Ei ist, sei mal dahingestellt. Zumindest weiß ich, dass die Demokratie wie wir sie heute kennen wahrlich nicht ideal aist, aber un sist kein besseres System bekannt.
Die UFP basiert auf den Kenntnissen der Menschheit im 20. Jahrhundert und ähnelt dadurch unserem Leben mehr als wir wahrhaben wollen. Dass sie bisweilen dunkel erscheint und gefährlich ist nicht außergewöhnlich, ist sie doch nur ein Spiegel unserer selbst, irdische Weltpolitik auf Quadrantenskala ausgedehnt. Wenn Du damit ein Problem hast, solltest Du einmal Dein eigenes Dasein überdenken. :D

Und wenn ich mal die Alternativen so Revue passieren lasse, die es im ST-Universum so gibt (Orion-Syndikat, Klingonisches Reich, Romulanisches Sternenimperium, Cardassianische Union, Borg-Kontinuum), dann bin ich mit der Union der Vereinigten Planeten nicht unzufrieden.
Und hier auf der Erde hätte es mich wahrlich schlimmer treffen können, als in Deutschland bzw. in Westeuropa zu leben. ;)

Ach übrigens:
Ich würde keinesfalls auf einer ´Enterprise´ dienen wollen. Wenn es danach geht wäre ich am liebsten unter Sisko auf DSN. Auf einem Handelsposten bekommt man viel mehr Kontakte zu ´normalen´ Aliens - und langweilig war es da bestimmt auch nicht. 8)
Hart ist das Leben an der Küste!

Bild

no avatar
KGA
Beiträge: 40
Registriert: 04.08.2006, 13:09
Wohnort: Schweiz

25.08.2006, 10:10

Mit der Föderation ist es wie mit der Demokratie:
Es ist ein Heilmittel mit Nebenwirkungen!

no avatar
Karl Westritschnig
Beiträge: 106
Registriert: 08.08.2006, 15:43

26.08.2006, 14:02

Hallo,

Die Erste Direktive besagt, dass es ihren Mitgliedern, damit der Föderation, strengstens verboten ist, sich in die Angelegenheiten Außenstehender Kulturen und Zivilisationen einzumischen, diese zu beeinflussen oder sie sogar vereinnahmen. Gene Roddenberry sagte immer wieder, dass er die Erste Direktive deswegen aufstellte, weil er wollte, dass die Fehler der blutigen amerikanischen Eroberungsgeschichte durch die Föderation korrigiert werden. Dass was man aus dem Konzept von Roddenberry gemacht hat, ist oft widersprüchlich. Die Grundphilosophie von STAR TREK ist friedlich, wobei es bei der Begegnung mit außerirdischen Lebensformen es oft zu Konflikten kommt, die die föderative Sternenflotte friedlich zu lösen versucht. In STAR TREK gibt es viele kriegerische Spezies, wobei von den Grundhandlungen her die Föderation friedliebend ist, allerdings gibt es bezüglich der Theorie, in der Praxis auch Gegensätze.

no avatar
KGA
Beiträge: 40
Registriert: 04.08.2006, 13:09
Wohnort: Schweiz

26.08.2006, 14:14

Hast du nun nach den einführenden Worten noch eine Frage die du stellen möchtest?

no avatar
Phoebe J.
Beiträge: 4371
Registriert: 10.06.2003, 00:19
Wohnort: Bayern

26.08.2006, 14:29

Ähm, tja, das war ein typisches Post für ihn. Ihm fällt irgendwas dazu ein und wenn es vom eigentlichen Thema wegführt - egal. ^^

Im Ernst, die erste Direktive hat auch Schattenseiten. Wenn nun eine prä-Warp Zivilisation von der Auslöschung bedroht ist darf die Sternenflotte keinen Kontakt aufnehmen und die Zivilisation zu retten, sondern muss sie sterben lassen.

Gut man kann argumentieren, dass die Kultur ohnehin tot ist, wenn das Volk gerettet wird, weil man maßgeblichen Einfluß auf die Glaubensüberzeugungen usw. genommen hat, dadurch dass man sich der Kultur gezeigt hat, aber ich denke diesen Schock hätten einen Teil der Kulturen durchaus überstanden und sich dennoch fast eigenständig auf einem anderen Planeten weiterentwicklen können.

@Karl Westritschnig: Du schreibst:
Dass was man aus dem Konzept von Roddenberry gemacht hat, ist oft widersprüchlich.

Das lese ich wiederholt von dir, aber immer nur jenen Satz ohne ihn zu begründen. In TNG beispielsweise hat Roddenberry noch etwas zu sagen gehabt und dort waren die Folgen die sich am extremsten mit der ersten Direktive befasst haben und die eben aussagten dass man sich UNTER GAR KEINEN UMSTÄNDEN einmischen durfte. Was war da jetzt die Veränderung von Roddenberrys Konzept? Roddenberry hatte die Direktive noch mitentwickelt.

Erst ab Deep Space 9 hatte Roddenberry keinen Einfluß mehr weil er da tot war. Nur was hat sich in Hinsicht auf TNG dort verändert? Auch Roddenberry wäre sicher in die Schiene gegangen, dass sich die Föderation verteidigen soll, wenn sie angegriffen wird anstatt sich überrennen zu lassen.

Nochmal: der Frieden und das Konzept von Gene Roddenberry bezieht sich in erster Linie einfach auf das Zusammenleben der Völker INNERHALB der Föderation.
Und dieses Konzept wurde in allen Serien bislang doch eingehalten.
Die Vision war, eine vereinter Bund der Menschen und Aliens mit einer Regierung, keine Armut mehr, eine reiche Erde, mehr Selbstverwirklichung. Und wo es keine Armut, Neid und Mißgunst mehr gibt, dort gibt es auch Frieden. Diese Vision wurde überall aufrecht erhalten, in jeder einzelnen Serie, wenn es auch bei ´Voyager´ schwerer ist da nachzuempfinden, da diese im Delta-Quadranten gestrandet war. Und bei ´Enterprise´ sind sie erst auf dem Weg dorthin.

Sicher hat sich einiges von Roddenberrys Vorstellungen nicht erfüllt (siehe Rettung von Präsident Kennedy - sein Lieblingsthema) und ganz treu konnte man der Vorgabe in TOS nicht bleiben, aber die Grundprinzipien und das Grundkonzept Roddenberrys sind unangetastet.

Aber nun zurück zur eigentlichen Frage:
Im Grunde würde ich schon ganz gerne in der Föderation dienen, denn im Gegensatz zu den anderen Kräften, gibt es in der Föderation auch noch weniger Verdunklung unter Hinterlisten wie in den andern Streitkräften. Auch in der Föderation ist nicht alles Gold was glänzt. Aber zum Teil denke ich auch diese etwas ´unperfekte´ System war ein Teil von Roddenberrys Plänen, denn in Star Trek sind die Menschen moralisch erhaben und handeln ´immer richtig´. Um diese Menschen aber so darstellen zu können und zu zeigen dass sie nicht anderen Menschen, sondern dem höheren Ideal der Föderation dienen, braucht man Menschen die nicht perfekt sind und ihre Macht mißbrauchen. Damit gezeigt werden kann dass die Menschen einfach der Föderation dienen und alles was gegen die Föderation arbeitet erkennen und es ausmerzen.

Macht es das ein bisschen klarer @Ulysses? ;) Sind zwar alles auch Gründe die im Hintergrund eine Rolle spielen, aber immerhin sind es Gründe. ^^
Mal:Do you know your job, little one?
River:Do you?
(Firefly)


Bild

no avatar
Ulysses
Beiträge: 54
Registriert: 01.06.2006, 22:10
Wohnort: Österreich

26.08.2006, 16:06

Auf jeden Fall macht es das klarer, danke. :)
Aber ich will versuchen, meine Frage zu erklären; ich habe eben neulich die TNG Folge Datas Nachkomme 43657.0 gesehen. Das, was mich am meisten in dieser Folge schockiert hat, war folgendes: als die Sternenflotte von Datas Kind Wind bekommt, greift sie sofort ein und will es für sich beanspruchen. Ganz klar, die Sternenflotte möchte den neuen Androiden ´pattentieren´ und vervielfältigen lassen, um die Menschliche Technologie voranzutreiben. - Sklaverei...
Dieses Thema wurde schon des öfteren angesprochen, natürlich ganz gezielt, aber ich finde das sind klare Gründe für mein Empfinden.

no avatar
KGA
Beiträge: 40
Registriert: 04.08.2006, 13:09
Wohnort: Schweiz

26.08.2006, 16:38

Denke mal an "Insurrection"! Oder DS9. Worde Odo dort nicht auch von der Föderation in einem Labor zwecks Untersuchungen "festgehalten"? (Vielleicht spielt auch mein Erinnerungsvermögen verrückt!)

Manchmal überkommt es auch eine sonst vorbildliche Organisation. Es gibt halt auch im 24. Jahrhundert Versuchungen, gegen die man sich nur schwer wehren kann. Dies zeigt jedoch, dass die Menschheit auch in Zukunft nicht über jeden Zweifel erhaben sein wird, was meiner Meinung nach für den Realitätsgrad förderlich ist.

no avatar
Phoebe J.
Beiträge: 4371
Registriert: 10.06.2003, 00:19
Wohnort: Bayern

26.08.2006, 17:47

Tja auch in der Föderation gibt es Gedanken bei denen ´der Zweck die Mittel heiligt´. So perfekt und moralisch erhaben die Menschheit auch sein soll, ich denke sie haben sich doch aus dem entwickelt was wir heute sind. Dementsprechend können sie auch in die Verhaltensmuster zurückfallen. Gerade wenn es um einen eindeutigen Vorteil gegenüber den Gegnern geht.
Klar solche Androiden zum kämpfen wären schon gut. Müsste man keine Menschen opfern. Nun, die ´Founder´ züchten zu dem Zweck Jem´Hadar. Wir hätten Androiden, die es sicher besser als Menschen mit den Gegnern aufnehmen könnten.

Die Gefahr auf der anderen Seite würde man wie in ´I, Robot´ (der Film) vielleicht sehen. Aber zunächst will man erst mal die Möglichkeiten ausschöpfen. Koste es was es wolle. Und auch hier müssen die moralischeren Menschen, wieder den Zeigefinger hochhalten...

Es ist alles immer eine Abwägungssache. Die Föderation soll besser sein, aber auch sie ist es nur durch das zusammenwirken von allen. Und solange die Mehrheit ´richtig´ abstimmt.

Ich meine es ist wie heute: eine Notwendigkeit die ´Balance of Power´ zu erhalten und dennoch versucht man immer DEN Vorteil gegenüber den Feinden zu haben. So auch die Föderation. Ihr geht es eher darum dass sie diesen Vorteil zur Verteidigung nutzt anstatt zur Expansion und zum Angriff. Das ist denke ich hier der ausschlaggebende Punkt. Im Gegensatz zu den Feinden, die diesen Vorteil für ihre Expansion nutzen würden.

Inwiefern die Föderation sich dann wenn sie den Vorteil hätte wirklich zurückhalten würde - das bleibt natürlich offen, weil sie den Vorteil nicht bekommt.
Mal:Do you know your job, little one?
River:Do you?
(Firefly)


Bild

Benutzeravatar
Peppy80
Beiträge: 5659
Registriert: 30.10.2007, 01:43
Wohnort: Berlin

26.08.2006, 19:12

@ "KGA"

Odo wurde in einem Labor auf Bajor zu bestimmten Untersuchungen festgehalten(von Bajoranern). Und die traten erst in der letzten staffel der Föderation bei. so weit ich weiß.

@ Phoebe J.

Das was du Schreibst ist in unserer Zeit genau so gemacht worden. Immer bessere möglichkeiten zur Verteidigung zu entwickeln. Besser als die des Feindes. Aber das hat auch die schlimmsten Waffen hervor gebracht, wovon ja auch einige schon zum einsatz kahmen. Alles hat seine vor und nachteile. :(

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 20 Gäste