Welche Weltsicht bietet STAR TREK den Fans an?

[Karl Westritschnig]

Hallo!
Ich werde mir erlauben im Laufe der Zeit im Rahmen meiner Doktorarbeit einige offene Fragen an die STAR TREK- Community zu stellen. Ich bitte um ein eifriges Mitmachen. Im Voraus schon jetzt einen herzlichen Dank dafür. Die persönliche Meinung der Fans ist mir sehr wichtig.

Jetzt zur Frage!
Der Visionär Gene Roddenberry wollte mit STAR TREK aktuelle Themen der damaligen amerikanischen Gesellschaft wie Frieden und Vietnamkrieg, Toleranz, kulturelle Differenz, Rassismus und multikulturelle Kämpfe und soziale Probleme aufarbeiten. Welche Themen kann STAR TREK im Laufe seiner 40-järigen Geschichte vermitteln.

[Karl Westritschnig]

Hallo

Welche Aspekte des Grundkonzeptes (Toleranz, Friedfertigkeit, Multikulturalität, Gleichheit der Geschlechter, Sexuelle Freiheit??...)können zum eigenen Lebensprinzip werden. Welche Werte bietet STAR TREK für mein eigenes Leben an oder hat STAR TREK keinen Einfluss für meine eigene Lebensphilosphie? Ich glaub STAR TREK kann einiges bieten...
Herzliche Grüße

[Phoebe J.]

Nun, Star Trek kann einem durchaus dabei helfen eine tolerante Philosophie (oder besser eine Akzeptanz) zu entwickeln und gerade Rassismus nicht an sich heranzulassen, ihm sogar entgegenzuwirken.

Auch Friedfertigkeit kann helfen, allerdings auch nur im Rahmen der Situation (wenn ich gereizt bin aus irgendwelchen Gründen, dann bin ich nun mal nicht so friedlich wie unter anderen Umständen ).

Gleichheit der Geschlechter, naja wenn es mal so weit wäre, wäre das sicher auch nicht schlecht. Für mich hat das allerdings nicht so viel mit Star Trek zu tun oder Star Trek als Lehrmaterial, sondern eher mit realen Ereignissen.
Ähnlich seht es für mich mit Homosexualität aus. Wie bei Rassismus könnte man hier um Akzeptanz werben, aber Star Trek selbst hat mit seiner eher spärlichen Beschäftigung des Themas, wenig damit zu tun. Dass es wenigstens so weit gekommen ist wie wir momentan sind, haben wir ebenfalls den realen Ereignissen zu verdanken.

Ich denke für mich persönlich habe ich die Akzeptanz von Leuten die anders sind als ich (Hautfarbe, Gesinnung usw.)aus Star Trek herausgezogen. Denn ich persönlich mag am meisten das friedliche Zusammenleben von vielen verschiedenen Spezies in Star Trek.

In der Hinsicht ist von Star Trek sicher etwas in meine Gesinnung eingeflossen, da ich recht früh zum Fan wurde.

Was die anderen Aspekte des Grundkonzeptes angeht, sind sie eher durch reale Ereignisse in mein Bewusstsein gekommen und haben so dafür gesorgt dass ich mich mit ihnen beschäftigt habe.

[Karl Westritschnig]

Hallo "Phoebe J."

Ich kann den Ausführungen nur beipflichten und auch, dass die (Homo) Sexualität in STAR TREK unterbelichtet ist.Es erscheint darüber in der nächsten Zeit laut Auskunft bei meiner Buchhandlung ein Buch:
Star Schreck, Schwule im Weltall, Verlag rosa Winkel.
Vielen Dank für die Beantwortung
Herzliche Grüße

[Phoebe J.]

Oh das klingt interessant, allerdings ist sowohl der Verlag wie auch der Titel ziemlich provokant. Nicht dass es mich stören würde, aber für mich wäre das nun keine direkte Lektüre, die ich mir sofort besorgen würde.

Ich denke dass man weniger provokant damit umgehen sollte, sondern es eher als etwas normales in Star Trek einfließen lassen sollte. Eher so wie S.P. Somtow das in seinem Star Trek Buch ´Träumen Kometen?´ (Do Comets Dream?). Das ist ein Buch das überwiegend die ´Lower Decks´ also die Crewmitglieder behandelt und die beiden männlichen Hauptcharaktere darin sind tatsächlich ein Paar.

[Karl Westritschnig]

Hallo "Phoebe J."

Ist dieses Buch von Somtow auch auf deutsch, da es für mich eine große Überwindung bedeutet, ein englisches Buch zu lesen?

Herzliche Grüße

[Phoebe J.]

Ja das gibt es auch auf Deutsch, es heisst ´Träumen Kometen?´ Ich verlinke es dir mal von amazon.de.

[Karl Westritschnig]

Herzlichen Dank für den Hinweis und ich werde mich bei Amazon einklicken

[pgru]

hmm.. gute Frage...

Ich kann nur für mich sprechen und für mich zeigt Star Trek einfach die Möglichkeit, dass wir doch mal endlich aus unseren Fehlern lernen werden (vielleicht, sieht ja im Moment gar nicht danach aus).

Star Trek hatte früher (als es noch erfolgreicher war) einfach sehr gut aufgezeigt, wie man es richtig machen könnte. Würde heute eine Star Trek Serie an den Start gehen, dann müsste sie zeigen, dass Bomben gegen Terrorismus sinnlos sind - und man selbst mit solchen "Feinden" zusammenarbeiten muss und vorallem reden muss - ehrlich und mit besten Absichten. Genau das hat Star Trek früher gemacht: eine andere Sichtweise gegen die allgemeine verbohrte und enstirnige aufgezeigt.

Star Trek zeigt auch ein Weltbild, das natürlich etwas an der Realität vorbei geht - aber es zeigt vorzüglich, zu was wir fähig wären, würden wir es auch nur wollen.

[Karl Westritschnig]

Aus den Ausführungen von "Phoebe J." kann man erkennen (längres wörtliches Zitat), dass der STAR TREK Fan zur Toleranz und friedlicher Gesinnung neigt. Sehr wenig wird das Problemfeld Homosexualität in STAR TREK angesprochen. Die Homosexualität bis zur Pornografie wurde schon Anfang der 1970er Jahre zu einem Thema in der amerikanischen Slash- Fanfiction (Kirk und Spock.Die amerikanischen Fans haben damit Leerstellen in der Handlung bei der ersten Serie "Raumschiff Enterprise" ausgefüllt. Die Sexualität im Allgemeinen spielt in STAR TREK eine untergeordnete Rolle. Die Multikulturalität war schon in der ersten Serie ein großes Thema und die Gleichheit der Geschlechter wurde durch die Einführung von Frauen auf der Sternenflotte in namhaften Offiziersfuntionen bewerkstelligt, wobei in der Serie "Voyager" Kathryn Janeway, eine Frau als Captain wirkte.
Eine neue Serie (wörtliches Zitat von pgru) müsste sich den Themen der Zeit stellen.Die Kriege in der jüngsten Zeit haben dem Terrorismus einen weiteren Nährboden gegeben. Der Terrorismus ist eine neue Kriegsform des 21. Jahrhundert.